By Holger Melms
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Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
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1994
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Å,å = Aa,aa    ø=ö

Die Inseln Rolfsöy und Ingöy

 

2004

- Überarbeitung geplant -

Beide Inseln liegen zwar dicht beieinander, sind aber durch einen Sund voneinander getrennt, der nicht umsonst Troll-Sund heißt. Laut Lotsen-Handbuch läuft durch ihn ein „mächtig starker Gezeitenstrom, der unregelmäßig seine Richtung ändert.“ An keinem der beiden Ufer liegt ein Hafen.

 

 

(E44) Auf dem Weg von Hammerfest zur Leuchtturminsel Fruholmen habe ich in Tufjord, dem einzigen richtigen Hafen der Insel Rolfsöy, am 18. Juli Halt gemacht. Die Einfahrt hat die Form eines Trichters, in den die Dünung läuft, die sich schon an der Westküste Grönlands bilden kann. Mit anderen Worten, die Einfahrt ist nach Westen vollkommen offen. (Im Lotsen-Handbuch gibt es keine Warnung, sie bei stürmischer See zu befahren, was jedoch starke Nerven erfordert, denn der Trichter ist nicht frei von Untiefen.)

Bei herrlicher Sonne bekam ich einen Liegeplatz am Kai der Fischverarbeitung, die dem Herrn „Jever“ aus Hamnes (siehe 2003) gehört. In 5 Minuten war das Rad an Land und ich machte mich auf den Weg quer über die Insel nach Gunnarnes.

 

 

(E36) Ein Blick zurück: Die weißen Häuser im Hintergrund sind der Ort Tufjord am Nordufer des Tufjords auf Rolfsöy. (Es gibt mindestens einen weiteren Tufjord in der Gemeinde Nordkapp.) Die wenigen Häuser am Südufer (Foto E45) liegen hinter der Felsnase. Vor etlichen Jahren gab es in Tufjord noch einen Landhandel und die Fährschiffe fuhren bis hierher. Möglicherweise wird es in Zukunft auch hier nur noch Sommergäste geben.

 

 

(E40) Der leicht anzulaufende Fähranleger von Gunnarnes im Osten der Insel. Im Hintergrund sind mit der Lupe einige weit auseinander stehende Häuser zu erkennen. Sie liegen wie ein Straßendorf entlang der Straße, die quer über die Insel verläuft. In Gunnarnes gibt es auch eine Schule für die Kinder der insgesamt 90 Bewohner der Insel. Siehe auch die „Inspektionstour“.

 

 

(E41) Auf dem Rückweg. Die knapp 10 km lange Straße ist in hervorragendem Zustand und das Foto gibt einen guten Eindruck von der Offenheit und Weite der Insellandschaft zu beiden Seiten der Straße. Links des dreieckigen Berges in der Bildmitte liegt der mangels eines guten Hafens kaum bewohnte Valfjord. Rechts des Dreiecksberges liegt hinter einer kleinen Anhöhe der Tufjord.

 

 

(E45) Hättet ihr kaufen können! Diese Fischverarbeitung am Südufer des Tufjords (Tufjordstrand) gehörte ebenfalls Herrn „Jever“. Aber selbst dieser vitale Geschäftsmann war nicht in der Lage, sie auszulasten. So behielt er nur die am Nordufer (Foto E44) und verkaufte diese an einen freundlichen Kameramann aus Oslo, der nun seinerseits vor dem Problem steht, was er mit den vielen Gebäuden hier oben am Ende der Welt anfangen soll.

 

Da in meinem Lotsen-Handbuch von 1988 keine Skizze des Hafens von Ingöy vorhanden ist, bin ich etwas mißtrauisch. Vielleicht gibt es hier nur noch verfallene Molen und ungeschützte Anleger. Auf der Seekarte von 2003 ist nicht zu erkennen, ob es hier einen geschützten Hafen gibt. Da ich glaube, dass es bald regnen wird, jetzt am frühen Dienstag-Nachmittag aber noch die Sonne scheint, frage ich die Besatzung der „Kobböy“, ob sie mich mitnimmt, damit ich mir Hafen und Ansteuerung von Finnöy ansehen kann. Sie tun es mit großer Begeisterung.

 

 

H57. Quälende Hitze für die Bewohner Finnmarks. Das Thermometer an Bord der Personen- und Autofähre „Kobböy“ zeigt ... - könnt ihr selber lesen. Die Einheimischen stöhnen. 15 bis 20°C wären genug für einen warmen Sommertag.Die Fähre fährt ein Dreieck: Von Havöysund nach Gunnarnes auf der Insel Rolfsöy (wo ich schon war), dann nach Inga auf der Insel Ingöy (wo ich noch hin will) und zurück nach Havöysund.

 

 

H58. Die Ansteuerung der Anlegers Gunnarnes auf der Insel Rolfsöy. Es gibt hier kaum Motorboote. Gemessen an der Bevölkerungszahl von 90 Personen hätte ich mindestens 50 kleinere Motoryachten erwartet. Vielleicht ist die regelmäßige Fährverbindung doch sicherer als die Fahrt mit einem kleinen Boot über die ungeschützte See.

 

 

H59. Der Anleger liegt hinter einer kleinen Mole. Einen allgemeinen Schwimmsteg wie in Havöysund oder Måsöy gibt es hier nicht. Und wenn man sich wie das kleine weiße Motorboot mitten vor den Fähranleger legt, sollte man schon wissen, dass die „Kobböy“ heute mit drei Autos beladen ist und die Verladerampe benutzen wird.

 

 

H62. Welch ein Luxus! In Gunnarnes können alle Bewohner - und besonders die Sommergäste - ihre Autos bequem entladen. Die Strasse quer über die Insel bis zum Fischerdorf Tufjord ist neu und gut. (Der sicher erst in den letzten Jahrzehnten gebaute Anleger liegt etwa einen halben Kilometer von den weit auseinander liegenden Häusern Gunnarnes’ entfernt, so dass sich hier kein Ortskern wie Tufjord oder (dem Ort) Finnöy gebildet hat.)

 

 

H64. Ganz anders in Finnöy. Hier fährt das Fährschiff „Kobböy“ (28 Knoten bis zu 0,5 m Wellenhöhe, 17 Knoten bei Wellen von 2 bis 2,5 m, bei höheren Wellen ist laut Betriebsanleitung „ein Hafen zu suchen“) nicht die kürzest mögliche Strecke bis zur Insel Ingöy (nämlich Gåsnes/Laukholmen). Die Reederei ist hier so freundlich, mit Ladung und Passagieren einen weiten Umweg bis zum Zentrum der Insel, dem gleichnamigen Ort Ingöy - von Einheimischen zur Unterscheidung Inga genannt - zu fahren. Und hier „tobt“ das Leben!

 

 

H67. Es sieht so aus, als wäre der ganze Ort (35 permanente Bewohner) auf den Beinen.

 

 

H71. Und hier scheint man die 28 Grad auch zu genießen!

 

 

H74. Und zu sehen gibt es reichlich. Zum Beispiel, wie ein zu schwer beladener Pkw erst von allen Koffern und Taschen befreit werden muss, bevor er mit dem bordeigenen Kran an Land gehoben werden kann. Oder ...

 

 

H79. ... mit welch genialer Einfach-Befestigung ein „Buggy“ an Bord gehoben wird. Dass sich die Abfahrt dabei um mindestens eine halbe Stunde verzögert, stört hier niemanden.

 

 

H66. Und hier das entscheidende Foto: einen Schwimmsteg gibt es nicht. Wenn ich hier her komme, werde ich an einem der Fischerboote im Hintergrund längsseits festmachen müssen. Die Ansteuerung ist auch nicht schwieriger als die von Fruholmen. Wenn man einen Umweg nimmt, sogar viel einfacher.

 

 

 

 

 

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11.11.2008

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