By Holger Melms
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Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
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Å,å = Aa,aa    ø=ö

Vardö

*** in Arbeit ***



Diese Aufnahme ist genordet und unterscheidet sich damit von vielen norwegischen Karten. Vardö ist tatsächlich die östlichste Siedlung Norwegens.

Von Vadsö bis Vardö sind es 75 km. (Oder 1 Stunde und 25 Minuten Fahrzeit laut Tourenplaner.)

Dieses Kapitel ist der Erkundungstour 2004 und der Geburtstagsreise 2006 entnommen.
 

 

Vardö 2004

 


Auf Erkundungstour an Bord der „Richard With“ auf dem Weg von Kirkenes nach Havöysund. Eine Stunde Landgang.
 

 

Die auffälligen Bauten von links nach rechts: die umstrittene US- Radarstation, der Kirchturm, das Radhaus, der lange Hurtigrute-Kai.

Der Hafen von Vardö, den wir im Schneetreiben anlaufen, gefällt mir. Er ist nicht nur der östlichste Hafen Norwegens* (Kirkenes liegt viel weiter südlich und weiter westlich), er ist auch der einzige Hafen in der Ostfinnmark, der nicht auf dem Festland liegt.

Nachgelesen: Dort sollte der Ort nach den Zerstörungen des Krieges neu entstehen. Die Bewohner weigerten sich aber und bauten ihre zerbombte Insel wieder auf. Seit 1983 ist der Ort durch einen Unterwassertunnel an das Straßennetz angebunden.
 

* der unvermeidliche Superlativ

 

Blick von Bord (am Hurtigrutekai) über die Wohnhäuser und den Bussesund zum Festland. Die Mole des dortigen modernen Hafens ist noch gerade zu erkennen.
 

 

 

Das rotbraune Rathaus von Vardö. Etwas eigenwillig im Stil, aber allemal interessanter als der gelbe (Verwaltungs-Neu?) Bau.
 

 

 

Das vernachlässigte Kulturhaus im Bunker-Stil verwundert mich. Sollte die Gemeinde so arm sein?
 

 

 

Ein Lichtblick ist dagegen der Nordpol Kro, in dem sogar ab und an eine Band gastiert.

Nachgelesen: Das Haus hat den Krieg wohl einigermaßen überstanden, wie alte Fotos im Web vermuten lassen. Damals war es ein Hotel.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit für meine Törnplanung (2004)

Das neue Plan-Ziel heißt Vardö.

 

 

 

 

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Vardö 2006

 

An Bord der „Finnmarken“ auf dem Weg von Havöysund nach Kirkenes.

Zunächst eine herbe Enttäuschung

Bei Wind von etwa 7, maximal 8 Beaufort läuft die FINNMARKEN auf die Hafeneinfahrt von Vardö zu. Das ist der Ort, der mich neben Kirkenes an dieser Küste am meisten interessiert. Es ist kurz nach 4 Uhr am Morgen, alles schläft. Was nun passiert, reduziert meine Wertschätzung der FINNMARKEN beträchtlich.
 

 

Vardö; 2006-07-27

 

In einer eleganten S-Kurve steuert dieses moderne Schiff (Baujahr 2002) einfach an der Hafeneinfahrt vorbei, obgleich nach Auskunft eines Stewards Cargo für Vardö an Bord sei. Sein Kommentar: “diese Schiffe sind einfach zu groß” - will heißen, sie können bei Seitenwind in engen Häfen nicht mit genügender Sicherheit manövrieren. Und da diese Schiffe stets mit ihrer Backbordseite am Kai liegen müssen, tritt Seitenwind bei der erforderlichen 180-Grad Drehung (entweder auf der Nord- oder auf der Südstrecke) immer auf.

Nachgefragt bei einem Steuermann der Hurtigrute: bei 18 m/s ist Schluss für alle alten/kleinen und neuen/großen Schiffe der Hurtigrute. Allerdings habe der Kapitän das Recht zu entscheiden, auch bei mehr Wind anzulegen (je nach Windrichtung, Böigkeit, und wohl auch weiteren Kriterien).
 

 

 

An Bord der „Finnmarken“ auf dem Rückweg von Kirkenes nach Havöysund.

 

 

 

 

 

 

 

 

Sollte die FINNMARKEN ein zweites Mal an Vardö vorbeisegeln? Sie tut es nicht, was mich verwundert. Ist der Wind diesmal kein Problem? Aber auch so wird aus einer Besichtigung der Stadt nicht viel, denn der planmäßige einstündige Aufenthalt musste wegen der Warterei auf die Ausflugsbusse in Kirkenes auf 30 Minuten verkürzt werden.

Was man da im Hintergrund an Antennen sieht, wird in der WIKIPEDIA / Englisch / Norwegisch so beschrieben:

    Since 1998, the town has housed a radar installation called Globus II. Its official purpose is the tracking of space junk; however, due to the site's proximity to Russia, and an alleged connection between the Globus II system and US anti-missile systems, the site has been the basis for hot controversy in diplomatic and intelligence circles.

Mehr noch: Vardö sei seit 2000 ein Ziel für russische taktische Atomwaffen*. Als Tourist sollte man also den Ort vor Ausbruch des nächsten Krieges rechtzeitig verlassen.

    *Radaren er utviklet i og eies av USA, men opereres av norsk personell. Ettersom radaren kun befinner seg rundt 40km fra den russiske grensen, der Russland har store militäre baser, har det fört til flere diplomatiske belastninger mellom Norge og Russland. Senest i 2000 hevdet en russisk general at Vardö var blitt et atommål.
     

 

 

 

 

Es bliebe also nur ein hastiger Besuch der Vardö-Festung, der mir aber die an diesem Tor geforderten 30 Kronen nicht wert ist. Im Internet werde ich sicherlich finden, was die Jahreszahl 1737 (also noch zur Zeit der dänischen Könige) zu bedeuten hat.

Nachgetragen: Die Vermutung ist richtig, im Internet finde ich eine sehr gute Beschreibung der Festungsgeschichte und eine tolle Luftaufnahme der Miniatur-Festung - “Festungsminiatur” wäre auch zutreffend.

 

 

In der Festungsgeschichte finde ich auch eine Antwort auf meine Frage, wieso in einem laut anderen Quellen “fürchterlich zerstörten” Vardö diese Festung so vollständig erhalten ist:

    “23. august 1944 ble Vardö bombet av mellom 50 og 60 russiske fly. 122 hus ble totalskadd. Men da tyskerne evakuerte byen, foregikk det i et slikt hastverk at ödeleggelsene ikke ble altomfattende. Batteriene på Skagen og Vårberget ble demolert, men festningen fikk stå.”

    “Am 23. August 1944 wurde Vardö von 50 oder 60 russischen Flugzeugen bombardiert. 122 Häuser wurden vollständig zerstört. (Heute Kollateralschaden genannt.) Als die Deutschen die Stadt verließen, geschah dies in solcher Hektik, dass die Zerstörung nicht - wie befohlen - allumfassend war. Die (deutschen) Batterien von Skagen und Vårberget wurden demoliert, aber die [kriegstechnisch unbedeutende alte] Festung ließ man stehen.”
     

 

 

Die Umgebung der Festung ist recht ansprechend hergerichtet. Wie es hinter dem Tor aussieht? Keine Zeit, es zu erkunden.
 

 

 

Auf dem Weg zurück zum Kai. 2004 war das Kulturhaus ein heruntergekommenes bunkerartiges Gebäude. Das Bunkerartige ist geblieben, aber das Gebäude ist frisch gestrichen.

Außerdem wird eine Art Uferpromenade gebaut.
 

 

 

Auf dieser Seite der V-förmigen Insel soll das Zentrum der Stadt liegen. Das wollte ich mir diesmal genauer ansehen. Möglich wurde aber nur dieses “Fernfoto” von Bord der FINNMARKEN.
 

 

 

### 28. feb 2007 kl. 16:15 janter

 

 

Irgendwie sieht diese Uferseite nicht nach einer übermäßig florierenden Fischindustrie aus, auch wenn jetzt keine Fangsaison ist.
 

 

 

Hinter der Hafenmole drängen sich einige wenige Fischerboote ängstlich zusammen - aus Angst vor dem nächsten Sturm oder aus Angst vor der Zukunft? Das Segelboot führt eine holländische Flagge.

 

Fazit für meine Törnplanung (2006)

Vardö ist vermutlich ein interessantes Ziel. Der Liegeplatz ist sicher sehr gut. Aber der lange Weg hierher ist mir einfach zu kalt, zu langweilig und wettertechnisch zu schlecht planbar.  Außerdem scheinen die zwischen Honningsvaag und Vardö liegenden Häfen jeglicher Besonderheit zu entbehren - und die Häfen liegen weit auseinander. Bei einem plötzlichen Wetterumschwung ist praktisch kein Nothafen in der Nähe.

 

 

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Vardö im Internet 2007
 

 

http://www.nasjonalefestningsverk.no/vardohus/Artikler/sommer_2006_vardohus

 

http://www.nasjonalefestningsverk.no/vardohus/Artikler/Historie

 

 

nnn Festung mmm Geschichte mmm Festung aus der Luft nnn

ggg webcam nnn

 

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Sjef Nasjonale Festningsverk
Mobiltelefon: 92 82 14 82
E-post: nina.eidem@forsvarsbygg.no

Anne Bull
Kommunikasjonssjef
Mobiltelefon: 90 61 95 19
E-post: anne.bull@forsvarsbygg.no
 

 

 

 

 

 

Alles in allem ...

 

... kommt Vardö auf die Liste der noch einmal ausgiebiger zu besuchenden Orte. Allerdings werde ich mich beeilen müssen ...

 

 

... wie die Statistik des SSB nahelegt.

 

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12.11.2008

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