By Holger Melms
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Helgeland

- wird überarbeitet -

Anmerkungen  X

 

Helgeland aus 188 km Höhe. Die rote Linie markiert die unten erwähnte Rinne.

Es ist das Hauptfahrwasser von Brönnöysund im Süden (knapp unterhalb des unteren Bildrands) bis Stött/Kunna im Norden (knapp oderhalb des oberen Bildrands).

 

Quelle: NASA World Wind 1.3.3.1.

zum Abgleich und für Details: Straßenkarte (kart.sesam.no /)
 

 

Anmerkungen zu Helgeland

 

Die Lofoten kennt pratisch jeder Deutsche, die von diesen südlich liegende Landschaft Helgeland ist dagegen so gut wie unbekannt. Das ist zumindest für Segler unverständlich, denn Helgeland wird von keinem anderen Teilstück der norwegischen Küste an Vielfalt und Mächtigkeit als Segelrevier übertroffen.  

Helgeland (samme opprinnelse som «Hålogaland»)

Die Landschaft Helgeland beginnt im Süden etwas nördlich von Rörvik an der Provinzgrenze zwischen Nord-Tröndelag und Nordland. Im Norden endet sie laut Seekarte (siehe unten *) etwas oberhalb des Orts ØRNES, laut heutiger Touristenkarten etwas südlich dieses Orts. Vor der Festlandsküste liegen einige Tausend Inseln, Holmen und Schären. Die Inseln waren alle bewohnt, die Holmen dienten als Weidegebiet und die Schären überließ man den Seevögeln, denn sie werden bei jeder Sturmflut überspült. Mit anderen Worten: man befindet sich hier in einem Schärengarten, der den Stockholmer Schärengarten um das Vielfache an Größe und Wildheit übertrifft.

Eine Angabe zur Besiedelungsdichte: 4 Personen pro Quadratkilometer.

    *) Auf den Seekarten findet man unmittelbar am Hauptfahrwasser (nördlich Melsteinen) eine Schäre namens “Helgelandsflesa” an der Südgrenze und eine namens “N(orra) Helgelandsflesa” im Norden bei Kunna. Laut wikipedia.no erklärt sich die Differenz ### aus der Tatsache, dass vor einiger Zeit (1884) die Gemeinde Melöy “die Landschaft gewechselt” hat und jetzt zur Landschaft Salten (mit Bodö als Hauptort) gezählt wird.

 

 

 


Warum viele Reisende nicht viel von dem Schärengarten sehen

 

Die Natur hat in Helgeland zwischen den Schärengarten und das Festland eine tiefe, breite, untiefenfreie Rinne gelegt, von der in Richtung Osten die Fjorde abzweigen. Diese Rinne (und auch die Fjorde, z.B. den Holandsfjord zum Svartisen-Gletscher) kann man notfalls mit einem Auto-Atlas befahren, während der Schärengarten zum Teil höchste Anforderungen an die Navigation stellt. Wer also zu den Lofoten oder zum Nordkapp will, der wird sich nicht gerne mit der zeitraubenden Fummelei in diesem Schärengarten aufhalten.

Die Hurtigrute fährt selbstverständlich im Großen und Ganzen entlang dieser Rinne. (Bei Nesna und Örnes weicht sie geringfügig davon ab.)

Die Rinne ist beidseitig mit vielen hohen, phantasievoll geformten Bergen garniert, die aber nur wenig Platz zum Bewohnen lassen. Man könnte meinen, sie seien nur zur Freude und Erbauung der Hurtigrute-Reisenden dorthin plaziert wurden. Das Satellitienfoto (oben) gibt einen guten Eindruck von dieser Landschaft.

Die Hauptinseln des Schärengartens sind oft nur umständlich/teuer mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Personen- oder Autofähren) zu erreichen.

 


Der Schärengarten:
Verlassene, kämpfende, überlebende Inseln

 

Mit dem Übergang von mit Segeln bestückten Ruderbooten zu Motorbooten (je nach wirtschaftlichem Wohlstand des Besitzers zwischen 1880 und 1810) wurde es weniger wichtig, in der unmittelbaren Nähe der Fischgründe zu wohnen. Einst berühmte Fischerinseln wurden - oft erst nach 1950 - ganz aufgegeben. Meist handelt es sich dabei um Inseln weit draußen im Meer. Wer dort bei schwerem Wetter ernsthaft erkrankte oder sich gefährlich verletzte, konnte noch nicht mal auf ein Begräbnis auf einem Friedhof in der Nähe hoffen, denn der lag - ebenso wie die nächste Arztpraxis - weit entfernt in der Nähe des Festlands.

 


Auch aus vielen anderen Gründen wurde das Leben in den Städten entlang der Festlandküste (Sandnessjöen, Brönnöysund, Mo i Rana, Mosjöen) immer attraktiver. So schrumpfte auch die Bevölkerung auf den weniger exponierten Inseln.

 

Die meisten noch permanent bewohnten Inseln, würde ich anhand der norwegischen Statistiken behaupten, kämpfen um ihr Überleben. Dazu zählt auch das reizende Myken, mit dem ich mich etwas näher beschäftigt habe.

 


Wäre Norwegen nicht mit dem Reichtum seines Öls gesegnet, das ihm u.a. die Subvention kleinerer Fischbetriebe, kleinster Schulen und der nur selten ausgelasteten Fährlinien ermöglichen würde, ich wäre sicher, hier draußen außer Sommergästen keinen Inselbewohner mehr anzutreffen.

 

 

Die besten Chancen für eine fortgesetzte Besiedelung scheinen mir die Inseln zu haben, die unmittelbar am Rande besagter Rinne liegen, wie Bolga, Luröy, Dönna, Heröy, Vega sowie Lovund und Traena.

Die nicht mehr bewohnten Inseln (z.B. Valvaer und Åsvær) sind aber dank ihrer Naturhäfen und dem einsetzenden Sommerhaus- und Touristenverkehr (womit oft die Instandhaltung der Kaianlagen und Seezeichen einhergeht) lohnende Ziele bei freundlichem Sommerwetter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alles in allem ist Helgeland ein Gebiet, in dem man einen ganzen Sommer mit seinem Boot verbringen kann.

 

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18.11.2008

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