By Holger Melms
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Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
1993
1994
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2006
2007
Å,å = Aa,aa    ø=ö

Gildeskål  “außen”

 

“Gildeskål” ist der Name einer der vielen Kleinstgemeinden entlang der norwegischen Küste. Der Name bedeutet wohl “Schale der Gilde”. Die Gemeinde grenzt im Norden an die Groß-Gemeinde Bodö, und wo die liegt, wisst ihr.

Die Gemeindegrenzen definieren sich wie die fast all dieser Küstengemeinden noch aus der Zeit, als jeder Verkehr zu Wasser erfolgte. Im Prinzip bestehen diese Gemeinden aus:

1) ein kleines Stück Küste
2) alle davor liegenden Inseln und Inselchen
3) die in das Landesinnere einschneidenden Fjorde
4) und als Dreingabe das unwegsame, praktisch unbrauchbare Gebirge zwischen den Fjorden.
Von dieser Landfläche waren nur weit verstreut am Ufer liegende Parzellen (manche nur 100 x 50 Meter klein) bewohnbar.

Die Zahlen für die Gemeinde Gildeskål: 2107 Einwohner (1.1.2006) in einem Gebiet von 664,4 km². Also pro Quadratkilometer satte 3 Einwohner.

Die drei Ausnahmen, an denen mal ein bis zwei Dutzend Wohnhäuser dicht an dicht (“stadtähnliche Bebauung”) standen, waren: die Felseninsel Sörfüglöya (nur noch Sommerbewohner), die “grüne” Insel Sör-Arnöya (“noch in Betrieb”) und Inndyr, die Gemeinde-Hauptstadt auf dem Festland (mit den relativ besten Zukunftsaussichten).

 

 

Inndyr

 

Inndyr liegt geometrisch im Zentrum der Gemeinde. In der Nähe liegt eine ca. 800 Jahre alte Steinkirche, was diesem Ort schon einiges an Bedeutung verleihen sollte - schreiben die Touristikmanager. Inndyr besitzt einen geschützten kleinen Hafen und lag bis 1980 an der Küstenstraße (Riksvej 17), die einige Kilometer weiter nördlich (in Sund) in eine Fährverbindung nach Bodö mündete. Seither liegt es an einer engen, gewundenen Nebenstraße, denn die neue, breitere RV 17 verläuft in größerem Abstand (7 km) vorbei an Inndyr direkt bis Bodö. Wer den Bus ab Bodö (nach Halsa) benutzt, muss umsteigen, um nach Inndyr zu kommen. Die Autofähren - jetzt nur noch nach Sör-Arnöya und Sandhornöya - laufen weiterhin Sund an.

 

 

 

 

 

 

 

Sör-Arnöya

 

... ist die größte der bewohnbaren Inseln. Seit einigen Jahren ist sie mit einer - für Segler leider viel zu niedrigen - Brücke mit der kleineren Nachbarinsel Nord-Arnöya verbunden und bildet mit ihr - für einen Außenstehenden - eine Einheit.

 


1.09.2005 19:22Die große Autofähre “Gildeskål” verbindet verbindet Arnöya mit dem Festland.

Nicht immer tritt ein Fährkapitän heraus, um mich zu begrüßen. Björnar weiß aber, dass ich komme. (Auch ohne dieses Wissen hätte er mich an meinem roten Radarreflektor erkannt, den er im Winter täglich an seinem Schwimmsteg sieht.)

 


Das Wetter wird sich ab jetzt herbstlich zeigen.
 

 

3.09.2005 12:44

 

Auf Sör-Arnöya gibt es noch einen florierenden Landhandel am Hafen - mit einem halben Schwimmsteg für Gäste. (Die andere Seite ist für das Ambulanzboot reserviert.) Jetzt zeigt sich ein Vorteil der fortgeschrittenen Jahreszeit: es gibt kein Gedrängel mehr in den Häfen.

Weit im Hintergrund das Festland. Der links schräg ansteigende Berg liegt auf der Sandhorninsel.

 

 

3.09.2005 13:17

 

Auf dieser mittelgroßen Insel fühlt man sich nicht zwischen Meer und kahlem Fels eingeklemmt. (Die Straße im Hintergrund führt zum Friedhof.)

 

 

 

3.09.2005 13:27Und zu vielen Häusern auf der Insel fällt mir nur ein: gepflegt, gepflegt.

 

 

 

3.09.2005 13:48

 

Auch die Bauern scheinen hier auf der Sonnenseite zu leben.
 

 

Nord-Arnöya

 

2.09.2005 13:08

 

Auf dieser bis vor wenigen Jahren noch nicht mit dem größeren Sör-Arnöya verbundenen Insel scheint eine rustikalere Bevölkerung zu leben.

 


2.09.2005 13:46Und hier findet man auf einer Kuhweide auch das Tor zu einem Teil des versunkenen Tausendjährigen Reich.

Der Berg im Hintergrund ist das Sandhorn mit weniger vergänglichen 1000 Höhenmetern. (Na ja, fast. Die genaue Höhe: 993 m.)

 

 

 

2.09.2005 13:59

 

Wahrscheinlich wurden diese Krupp-Kanonen erst nach Kriegsende auf das Innere der Insel gerichtet, denn sie sollten die Durchfahrt britischer Schiffe zwischen Nord-Arnöy und den Schären im Hintergrund nach Bodö mit seinem wichtigen Flugplatz verhindern.
 
Es ist das erste Mal, dass ich einem Hinweis (am Hafen von Sör-Arnöya) auf erhaltene Weltkriegsreste folge. Und bin verblüfft.

 


2.09.2005 14:06Diese Reste sind mit einem Verschlag überdacht und erstaunlich gut erhalten. Verwirrt hat mich nur, dass diese Fried. Krupp Kanone laut Markierung 1917 hergestellt worden sein soll.

Das Ganze wird auf der Inselkarte als “Sehenswürdigkeit. Deutsche Küstenfestung aus dem letzten Krieg” bezeichnet.

 

2.09.2005 12:57

 

Aber bald wird auch die moderne Zeit in Nord-Arnöya Einzug halten: die Nähe des (relativ reichen) Bodö macht es möglich. Die Bauern werden von der Gemeindeverwaltung angeregt, Bauland zum Verkauf anzubieten.

Dann werden diese Sommerhäuser von der Stange überall hervorsprießen. Am Sund zwischen den beiden Inseln wurde schon mit der Erstellung begonnen. (Die Zahl der - über 75% des Jahres unbewohnten - Sommerhäuser überstieg 2005 bereits die Zahl der ganzjährig bewohnten Häuser der Gemeinde.)

Im Hintergrund das Sandhorn.
 

 

2 Fotos  von Bjoernar Nymo

 

Von dort oben hat Björnar diese Aufnahmen mit Blick nach Westen gemacht (es sind 2, die meine Software kombiniert hat, daher die unrealistische Erdkrümmung). Man sieht deutlich den Sund zwischen dem kleineren Nord- und dem größeren Süd-Arnöya. Im Hintergrund links Fleinvaer, rechts Bliksvaer.

 

 

 

Sandhornöya

 

... ist eine langgestreckte große Insel, die fast nur aus unbewohnbarem, unbrauchbarem Gebirge besteht. Nur an ihrem westlichen, dem Meer zugewandten Ufer gibt es größere flache Bereiche, die eine nennenwerte Bebauung und Landwirtschaft zuließen. (Ansonsten gilt auch hier: jeder Flecken nutzbaren Boden ab 50 mal 100 Meter Kleinheit wurde bebaut und bewohnt.)

Heute ist die Insel mit einer Straßenbrücke mit dem Reichsweg 17 (RV 17) auf dem Festland verbunden. Die Straße dorthin ist allerdings erdrutschgefährdet. Muss sie gesperrt werden, wird der Austofährverkehr, der am anderen Ende der Insel existiert, bis in die Nachtstunden verlängert.

Fangen wir mit dem Irritierenden an:
 

 

20.10.2005 18:27

 

Kein schönes Foto? Ist auch kein schöner Anblick, schon gar nicht von See. Von dort sieht es aus, als wäre die Berglandschaft von einem Geschwür zerfressen. Aus der Nähe wird der Eindruck bestätigt. Laut Landkarte war oder ist dies ein Quartzbruch, dem fast einzigen Versuch in der Gemeinde, aus den Felsmassen einen Nutzen zu ziehen.

Nachgefragt: xxx

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wird fortgesetzt

 

 

 

 

 

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