© Holger Melms
2003-2006

 

Die Anreise

Fast jeder meiner Törns war mit einer An- und Abreise verbunden. Oftmals sind diese Fahrten unter den Tisch des scheinbar Uninteressanten gefallen, obwohl sie fast alle spannend und abwechslungsreich waren. Sie erhalten dieses Jahr wieder eigene Kapitel.

Undokumentiert bleibt allerdings das Wichtigste: die Ersatzteilkäufe in Stockholm und Sundsvall. Mal sehen, wieviel Ärger ich mir damit dieses Jahr in Nord-Norwegen ersparen kann.

Das sind meine Quellen in Schweden: YANMAR Sjöberg, Clas Ohlson, Hjertmans, Martec.

Zu diesem Bild gehören zwei Bemerkungen:

1. Der Flusshafen von Travemünde wird schon seit einiger Zeit enorm erweitert, aber man sucht immer noch in einer riesigen Baustelle nach “seinem” Schiff.

2. Zur Zeit ist die TT-Linie wieder eine angenehme Alternative zur Überfahrt nach Schweden. (Die Öresundbrücke ist eine preisliche und streckenmäßíge Fehlgeburt.)

Mein städtisches non plus ultra seit 1989:   Stockholm

Es wäre schon verlockend, den ganzen Sommer in und bei Stockholm zu verbringen.

30 Grad in der Sonne im Kungsträdgarden, und jeder geniesst sie auf seine Weise. (Links die Oper; im Mittelgrund die Jakobs?-Kirche.)

Wer am Wasser wohnt fährt an solchen Tagen nicht mit dem Bus sondern mit dem Dampfer (ein echter!) nach Hause.

Weil alle auf der Sonneseite sitzen, hat die STORSKJÄR auf ihrem Weg von der City nach Vaxholm leichte Schlagseite.

 

 

Eine schwedische Sommer-Idylle ...

 

... naja, jetzt. Mit Telefon, Sauna, Bootssteg, großem naturbelassenen Garten, fast keinen Nachbarn.

Erbaut wurde es von dem Fährmann, der die Reisenden bei jedem Wetter über den sehr breiten Aangemanälv rudern musste - ein Knochenjob.

Später gab es dann ein Fährschiff und jetzt die riesige Brücke.

Die mit viel Ehrgeiz errichtete Höga-Küsten-Brücke über den Aangermanälv.

Aufgenommen vom Bootsteg von Solveighs und Eriks Sommerhaus in Nyadal/Hornön.

Kleiner Kletter-Spaziergang zum “Adlernest” mit Blick zur Mündung des Aangermanälv in die Ostsee weit hinten am Horizont.

(Die Höga-Küsten-Brücke liegt hinter uns.)

 

 

Lappland empfängt mich mit Nieselregen.

Noch eine ganze Strecke fährt man durch Stangenwald, der erst nach und nach lichter wird.

 

 

Ich folge der bewährten Strecke: weiter auf der Straße 90 den Aangermanälv hoch bis zum Inlandsvägen.

Etwas mistrauisch trottet ein einzelnes Ren an mir vorbei. Ich habe es von weitem mitten auf der Straße stehen sehen und angehalten, um es näher kommen zu lassen.

Zufall oder nicht? Diese Begegnung erfolgte kurz hinter der Grenze von Lappland.

 

 

Nach Vilhelmina, Storuman, Sorsele erreiche ich meinen Favoriten in Lappland: Arjeplog.

Es ist genau 1 Uhr, also der tiefste Stand der Sonne. Sie steht noch über dem Horizont, obwohl ich den Polarkreis noch nicht erreicht habe.

 

 

Auf dem Rastplatz Polcirkeln steht nur dieses eine Fahrzeug. Da muss man mal Guten Tag sagen.

Da ist noch so ein Individualist wie ich unterwegs. Das Guten-Tag-Sagen dauert etwa drei Stunden.

Was er über den Norden zu berichten weiss, ist abenteuerlich.

Es ist sicher nicht meine Spezialität, Portrait-Aufnahmen zu machen. Aber hier will ich eine Ausnahme machen und bitte höflich um Erlaubnis.

Im Anhänger befindet sich ein Motorrad (mit Beiwagen?) mit dem u.a. “Kristall-Rallays” gefahren werden, das sind Rennen im Februar in Lappland.

Es gibt für einige tatsächlich ein Leben jenseits des Fernseh-Sessels.

 

 

Die Baumgrenze ist erreicht - das flache Schweden wird bald enden

 

Blick vom höchsten Punkt der Straße zurück in Richtung Arjeplog.

Schweden endet erst jenseits dieses Passes von “nur” 700 m Höhe.

Norwegen ist erreicht und begrüßt mich mit seinen schneebedeckten Bergen.

9 km jenseits der offiziellen Grenze wird mich dann auch der norwegische Zoll zum ersten Mal an der Grenzstation Junkerdal begrüßen, ohne aber Zoll zu verlangen.

(Das gelbe Schild weist auf den Abzweig nach Graddis hin.)