Haugesund hat sicherlich zwei Gesichter: das der Wasserseite und das der Landseite. (Wahrscheinlich auch: das der Festivalseite und das der Alltagsseite.)
Besonders nachts mit einem Boot kommend* könnte ich den Ort leicht für eine überdimensionale Werft halten. Die Ansteuerung von Nord ist nachts eine echte Herausforderung und allein mit Papierkarten gar nicht mehr machbar. Es gibt zwar zwei oder drei Dutzend kräftig weiß und rot oder schwach grün blinkender Seezeichen. Diese werden jedoch von den riesigen Baustellen-Scheinwerfern überstrahlt. Und aus der einfacher zu steuernden Innenrinne kommt mir ein Schwarm Berufsfahrzeuge entgegen, die mich vermutlich rücksichtslos an den - trotz Vollmond - nicht erkennbaren Fahrwasserrand drängen würden.
Die breitere Einfahrt ist betonnt; aber die Tonnen sind nicht befeuert. Und die Tonnen sind ernst zu nehmen, dahinter lauern überspülte Felsen. Und von achtern die brechenden Wellen der Sletta.
Alles in allem: ohne GPS-Position in der elektronischen Seekarte hätte ich die Ansteuerung anhand der traditionellen Sektorenfeuer erst ein oder zwei Nächte üben müssen.
Um genau zu sein: ich hatte eine alles andere überstrahlende Richtstrecke durch das schnurgerade Fahrwasser erwartet. (Etwa so, wie die Finnen sie bauen.)
Mit anderen Worten: das “moderne” Haugesund wurde zum größten Risikofaktor der gesamten bisherigen Strecke.
Das Wetter erzwang dann einen Tag Aufenthalt, den ich gern zur Erholung nutzte.
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Auf jeden Fall hat sich eine Menge in den zurückliegenden ## Boomjahren verändert.
Das mich wirlich Beeindruckende an Neubauten konnte ich mangels Licht ###
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Mit Haugesund erreiche ich die Provinz Rogaland, die bis Egersund reicht. Die wichtigste Stadt Rogalands ist Stavanger.
(Strom kostet hier 75 NOK, während eines Festivals das Doppelte. Im Norden sind 20 bis 40 NOK üblich.)
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